“Nimm 5 am Tag” oder besser “Nimm 2 plus 3” ?

Mit „Nimm 5“  wirbt der Verein „5 am Tag e. V.“ seit über zehn Jahren mehr oder weniger erfolgreich für eine gesündere Ernährung. Obst gilt im Allgemeinen  uneingeschränkt als gesund, doch stimmt das wirklich? Wie viel Obst ist gesund? Und was sind die Alternativen?

Die heimliche Zuckerfalle

Obst enthält neben Vitaminen, gesundheitsfördernden sekundären Pflanzenstoffen, Ballaststoffen und Enzymen auch Fruktose bzw. Fruchtzucker, welcher in der Leber im Übrigen wie Alkohol verstoffwechselt wird. Nimmt man zu viel von diesem Fruchtzucker zu sich, kann das die Entgiftungsleistung der Leber beeinträchtigen und es kommt zu Symptomen wie Abgeschlagenheit. In Studien wurden bereits bei Schulkindern eine Fettleber festgestellt, wenn sie zuviele fruktosehaltige Nahrungsmittel und Getränke konsumieren. Meiner Meinung nach ist hierbei allerdings nicht das zuviel gegessene Obst das Problem, sondern die “heimlichen” Fruktosezusätze in Süßgetränken etc.
Problemlos kann der Körper 25 g Fruktose am Tag verstoffwechseln. Wer aber täglich ein Glas Apfelsaft (ca. 20 g Fruktose) und einen großen Obstteller mit drei Stück Obst (ca. 20 bis 30 g Fruktose) zu sich nimmt, liegt schon deutlich über dieser Dosis. Und hier sind weitere gesüßte Getränke oder zuckerhaltige Backwaren, die ebenfalls Fruktose enthalten, noch nicht berücksichtigt. Schritt für Schritt entwickelt sich so eine Fettleber. Also lieber (stilles) Wasser oder ungesüßte Tees trinken und 2 Stück Obst essen!.

Fruchtzucker sendet kein Sättigungssignal an den Körper aus.
Obst und Säfte machen also nicht satt, sondern sorgen dafür, dass man zu viele unnötige Kohlenhydrat-Kalorien zu sich nimmt. Verantwortlich hierfür ist die durch Fruchtzucker ausgelöste Leptinresistenz. (Leptin meldet normalerweise dem Gehirn „satt“, wenn genügend Kalorien aufgenommen wurden).

Erhöhte Harnsäure-Werte durch Fruktose
Wurden erhöhte Harnsäure-Werte früher nur auf einen erhöhten Fleisch- und Alkoholkonsum geschoben, ist heute bekannt, dass erhöhte Harnsäurewerte auch durch einen hohen Fruktosekonsum verursacht werden können. Durch eine verringerte Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) im Körper, der für eine gute Durchblutung, für eine gute Nährstoffversorgung der Muskulatur und zum Schutz vor Diabetes benötigt wird. Fehlt also NO, sind die Folgen eine schnellere Alterung, Altersdiabetes, Müdigkeit sowie Taubheit in Füßen oder Fingern.

Nebenbei bemerkt, belastet Fruktose den Darm.
Fruktose im Übermaß erhöht Entzündungen im Darm. Dies wiederum führt zu einer erhöhten Durchlässigkeit des Darms und kann damit Allergien begünstigen. Hohen Fruktosemengen überfordern den Darm, da er länger im Darm als Traubenzucker verbleibt. Dies führt zu Blähungen, Durchfällen und einer Veränderung der gesunden Darmflora.

Wie viel Portionen Obst und welches sollte man also essen?

Generell sollten Produkte mit hohem Zucker- bzw. Fruktosegehalt (z. B. Fruktosesirup oder Agavensirup) gemieden werden. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe macht also immer Sinn.

Ein Tipp noch: Alle Inhaltsstoffe sind immer nach der jeweiligen Anteilsmenge im Produkt aufgelistet. Es sollten täglich nicht mehr als zwei Portionen (300 g) Obst gegessen werden, wobei Beeren der Vorzug vor Äpfeln, Bananen und Trauben gegeben werden sollte. Essen Sie stattdessen deutlich mehr Gemüse und Salat (auch gerne als grüner Smoothie), da hier die gleichen gesundheitsfördernden Pflanzenstoffe, Ballaststoffe und Vitamine wie im Obst enthalten sind – allerdings mit deutlich geringerem Fruktosegehalt.

Aus „Nimm 5 am Tag“ wird so „Nimm 2 plus 3“, also zwei Portionen Obst und mindestens drei Portionen Gemüse bzw. Salat .

Obst

 

Warum sollten Ziele PRAKTIGABEL sein?

„Zu wissen, wo Du stehst, ermöglicht Dir, dort anzukommen wo Du hin möchtest. Menschen, die keine Ziele haben, verlieren die Ausrichtung in Ihrem Leben.” (Bruno Würtenberger)

Welches sind Deine ganz persönlichen Ziele in Bezug auf Deine Fitness, Gesundheit und Wohlbefinden?
Wichtig ist, dass Du Dir realistische Ziele setzt. Realistisch heißt, sie sollten für Dich in Deinem Bewusstsein nicht unmöglich sein. Dein Weg besteht am besten aus kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Zielen, so wanderst Du von Erfolg zu Erfolg. Das garantiert Dir, dass Du unterwegs nicht entmutigt wirst. Du hast dann genügend Ausdauer, Deine Ziele zu erreichen, wenn Du Dir wirklich Ziele vornimmst, die Dich schon bei dem Gedanken daran absolut glücklich machen.
Schreibe hier bitte Deine wichtigsten konkreten Ziele mit Datum auf und achte dabei darauf, dass Deine Ziele PRAKTIGABEL sind.

  • Positiv formuliert (Dein Ziel ist positiv ausgerichtet, wenn es das beschreibt, wo Du hin willst – und nicht wovon Du weg willst.)
  • Realistisch (heißt, sie sollten für Dich in Deinem Bewusstsein realistisch möglich sein.)
  • Aktionsorientiert, Aktiv beeinflussbar (heißt, dass ein konkreter Aktionsplan entwickelt wird und Dein Ziel ist aktiv beeinflussbar!)
  • Konkret (bedeutet spezifisch formuliert in Gegensatz zu vagen Aussagen)
  • Terminierbar (bedeutet klare Zeitangaben, für Zwischen- und Endziele)
  • Intrinisch motiviert (bedeutet Du selbst steckst Dir das Ziel und bekommst es nicht von andern/außen vorgegeben)
  • in Gegenwartsform formuliert sein (Beschreibt Dein Ziel den Wunschzustand, da wo Du hin willst? Alles was mit “Ich will” oder “Ich möchte” beginnt, sind Wünsche, aber keine Ziele. Besser ist “Ich bin…”, “Es ist…”, “Ich habe…”)
  • Attraktiv sein (Ein attraktives, faszinierendes Ziel macht die Sache erst wirklich wert. So macht der Weg dorthin schon Spaß.)
  • Begeistert (bedeutet Du selbst sollst vom Weg zu Deinem Ziel begeistert und motiviert sein.)
  • Erreichbar (heißt, sie sollten für Dich in Deinem Bewusstsein realistisch möglich sein.)
  • Lebenswert (setze Dir immer Ziele die für Dich und Dein Leben Sinn ergeben und mit Deinen Werten in Einklang stehen.)

Meine sportlichen und gesundheitlichen Ziele:

Kurzfristige Ziele (die nächsten 4 Wochen) Zielerreichungsdatum:
Mittelfristige Ziele (dieses Jahr) Zielerreichungsdatum:
Langfristige Ziele (die nächsten Jahre) Zielereichungsdatum:

Ziele setzen in Bestform kommen

“Der Weg wird zum Ziel, wenn Du schon glücklich bist, bevor Du Deine Ziele erreicht hast!”

 

 

Allgemeine Ernährungsempfehlungen

Ernährungsverhalten:

• Kalorienzufuhr dem Verbrauch anpassen (zum Abnehmen etwas weniger Zufuhr als Verbrauch, aber nicht hungern!)
• Am besten drei Mahlzeiten, ohne Zwischenmahlzeiten, wenn dann bitte auf gesunde Snacks achten!
• Nur Essen, wenn und solange Hunger, spüren Sie, wie Sie sich vor, während und nach der Mahlzeit fühlen
• Nicht zu spät Essen, ab 19 Uhr stellt der Verdauungstrakt auf Erholung
• Langsam und mit Genuss essen, denn der Magen braucht 20 min. Zeit, um dem Gehirn zu melden, dass er mit Nahrung versorgt wird, gut kauen!
• Etwas Rohkost vor jeder gekochten Nahrung, gut gekaut oder als grüner Smoothie

Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Sekundäre Pflanzenstoffe):

• Möglichst viel frisches Obst und Gemüse, mind. 5 Portionen (1 Portion= gute Hand voll), möglichst biologische regionale Qualität, vielfältig, Sorten abwechseln, Super: grüne Smoothies!

Makronährstoffe (Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett):

• Pflanzliches Eiweiß (Lupine, Bohnen, Linsen, Erbsen, Nüsse,…), so wenig wie möglich an Milchprodukten und tierischem Eiweiß
• Süßen mit Stevia, Xylit, Vollrohrzucker oder Honig, möglichst wenig bis kein raffinierter – und Rohrohrzucker
• Vollkorn bevorzugen statt Weißmehl und eher Dinkel, Roggen, Hirse, Amaranth, Quinoa, Buchweizen statt Weizen
• Müsli ohne Zuckerzusatz, evtl. 2-3x/Woche unerhitztes Getreide als Frischkornbrei, wenn verträglich
• Wenig bis am besten kein Fleisch und Fisch (schwermetallbelastet) , wenn Fleisch, dann kein Schweinefleisch
• Täglich Omega-3-Fettsäuren: hochwertige, kaltgepresste biologische Pflanzenöle (z.B. Raps-, Lein-, Hanföl) sowie Chia- / Hanfsamen, Einfach ungesättigte Fettsäuren aus Avocados und Nüssen.
• Pflanzliche Öle (Raps-, Sonnenblumen-, Kokosöl) statt tierische Fette zum Backen, Braten und Kochen, möglichst nicht frittieren
• Salz in Maßen

Wasserhaushalt:

• Pro Tag 0,03 l/kg Körpergewicht trinken, am besten stilles Wasser und/oder Kräutertees und Grüner Tee
• Morgens 1 Glas warmes, weiches Wasser auf nüchternen Magen trinken

Empfehlungen zur Ergänzung:

• Wenn Menge an Obst/Gemüse nicht erreicht werden, statt einzelner Vitamine möglichst naturnahe Nahrungsergänzung, z.B. unerhitztes Konzentrat aus Obst, Gemüse, Beeren und Kräuter (Nähere Infos dazu bei Interesse)

Und das wichtigste zum Schluss: „Du bist, was du isst!“
Werden Sie sich bewusst, was Sie täglich zu sich nehmen. Ihr Körper wird daraus aufgebaut. Wir bekommen unsere Energie davon. Und unser Verdauungsapparat hatte noch keine Zeit, sich an unsere Industrienahrung zu gewöhnen. Er arbeitet noch wie vor tausenden Jahren, und da gab es eben noch keinen Industriezucker, Fertigprodukte, Milchprodukte, diese Mengen an Fleisch, erhitzte Nahrung usw.
Außerdem:
Fragen Sie sich, wo die Nahrung her kommt und wie sie hergestellt wird. Wir haben nicht nur die Verantwortung für unsere Gesundheit, sondern bestimmen maßgeblich mit, wie die begrenzten Ressourcen der Welt genutzt werden. Wenn wir sparen wollen, bezahlt sowohl unser Körper als auch irgendjemand anderes der Produktionskette dafür. Seinen es die Bauern, Produzenten, Arbeiter, Tiere oder eben unsere Erde. Und wir sind ein Teil des Ganzen. Wir können nur ganz gesund werden, wenn die Welt auch „gesund“ ist.
Kaufen Sie bewusst ein und Essen Sie bewusst. Nehmen Sie sich Zeit zum Essen. Der Satz „gut gekaut ist halb verdaut“ ist kein Witz. Spüren Sie in ihren Körper, was Ihnen gut tut, beobachten Sie sich und ihre Verdauung. Ja, es sieht nach viel aus, quälen Sie sich nicht damit, aber übernehmen Sie Verantwortung und schauen sie, was Sie sich und ihrem Körper zuliebe angewöhnen möchten. Es lohnt sich, den „inneren Schweinehund“ zu überwinden. Wir haben eben nur einen Körper, und der muss noch ne ganze Weile für uns „arbeiten“…

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