Ernährungsmythen auf dem Prüfstand

In diesem Artikel wollen wir mal mit den gängigsten Mythen zum Thema Ernährung aufräumen. Denn gerade in diesem Bereich kursieren in den sozialen Netzwerken eine Menge Behauptungen, die sich hartnäckig halten und den interessierten und gesundheitsbewussten Recherchierenden verunsichern. Viele dieser teils haarsträubenden Behauptungen haben jedoch nichts mit der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage zu tun.

Im Folgenden haben wir somit mal 10 der am häufigsten genannten Ernährungsmythen zusammengestellt und sie auf den wissenschaftlichen Prüfstand gestellt.

Die 10 bekanntesten Mythen rund um das Thema Ernährung

1. “Keine Kohlendydrate nach 18 Uhr”

Hier können wir gleich all diejenigen beruhigen, die abnehmen möchten, aber dennoch auf ihr Abendessen nicht verzichten wollen, denn wann wir die Nahrung zu uns nehmen ist unserem Körper erstmal egal. Viel entscheidender ist die Gesamtkalorienmenge: wenn diese weniger ist als wir verbrannt haben, dann nehmen wir ab, vorrausgesetzt unser Körper und unser Stoffwechsel funktionieren richtig. Für einen besseren Schlaf empfiehlt es sich allerdings drei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen.

2. “Zu viel Eiweiß zerstört die Nieren

Auch diese Behaupung hält sich hartnäckig in der Bevölkerung. Hier muss man aber klar unterscheiden: diejenigen, die tatsächlich aufpassen sollten nicht allzu viel Eiweiß zu essen, sind Patienten mit einer hochgradigen Niereninsuffzienz. Aber auch diese brauchen natürlich Proteine, damit ihre Körperfunktionen aufrecht erhalten werden können. Sie komplett zu meiden wäre fatal. Für all die anderen gilt, dass laut aktueller Datenlage bis 4 g/kg Körpergewicht kein negativer Effekt auftritt. Für die allermeisten ist eine Proteinzufuhr von 1,5-1,8 g/kg völlig ausreichend – bei Kraftsportlern auch gerne ca 2 gr/ kg Körpergewicht. Auch hier gilt es wie so oft eben auch individuell zu schauen, was die Ziele sind und wen man vor sich hat.

3. “Fettarme Produkte sind besser

Auch dies ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Viele der fettarmen Produkte sind eher unvorteilhafter für den Körper, denn Ihnen wird oftmals Zucker oder andere künstliche Zusatzstoffe für den Geschmack oder als Füllstoff zugesetzt. Ein Blick hinten auf die Verpackung lohnt sich allemal: wenn du ein Großteil der Inhaltstoffe kaum lesen kannst oder sie nur aus irgendwelchen Nummern bestehen, lass lieber die Finger weg davon.

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4. “Möglichst viele Pflanzenöle konsumieren

Auch dies macht physiologisch gar keinen Sinn. Ganz im Gegenteil: beliebte Öle, wie z.B. das Sonnenblumen- oder das Rapsöl, sind absolut nicht vorteilhaft für unsere Gesundheit, denn sie enthalten viel zu viel Omega-6-Fettsäuren. Zwar braucht der Körper eine gewisse Menge dieser Fettsäuren (FS), doch durch unsere heutige Ernährung nehmen wir eine viel zu große Menge dieser tendenziell entzündungsfördernden Fettsäuren auf, sodass das FS-Verhältnis immer mehr aus dem Lot gerät. Das Olivenöl ist hier eine Ausnahme. Zwar beinhaltet es auch Omega-6-FS, aber es besitzt eben auch eine Menge sehr guter Nährstoffe (zumindest die hochwertigen), sodass kleinere Mengen sehr wohl gesundheitsfördernd für uns sind.

5. “Ein Schnaps fördert die Verdauung

Diese Behauptung hält sich wohl nur deshalb hartnäckig, um einen guten Grund zu haben, den ein oder anderen Schnaps nach dem Essen zu genießen. Zwar kann Alkohol tatsächlich die Magenmuskulatur lockern und dadurch das unangenehme Völlegefühl lindern, jedoch wird die Verdauung dadurch nicht angeregt. Ganz im Gegenteil: Alkohol verhindert vielmehr die Insulinausschüttung und bremst somit den Verdauungsprozess.

6. “Kohlenhydrate sind schlecht

Auch die Kohlenhydrate wurden gerade mit den modernen Ernährungstrends zu unrecht verteufelt und als Bösewicht dargestellt. Auch hier wird jedoch ein dogmatisches Schwarz – Weiß – Denken dem komplexen ernährungsphysiologischen Zusammenspiel nicht gerecht. Denn es gibt keinen Makronährstoff der per se schlecht ist. Vielmehr kommt es darauf an, wen man vor sich hat und was man für Kohlenhydrate zu sich nimmt. Sowohl Sportler, als auch aktive Athleten des Lebens profitieren viel mehr von einer moderaten Dosis komplexer, ballaststoffreicher Kohlenhydrate, denn diese liefern wertvolle Nährstoffe und liefern Brennstoff für unsere Muskulatur.

7. “Eier erhöhen den Cholesterinspiegel

Auch hier können wir guten Gewissens zurückrudern, denn auch dieser Mythos ist aus Sicht der Wissenschaft längst widerlegt. So wird Cholesterin laut aktueller Datenlage nur zu ca. 2-5 % aus der Nahrung aufgenommen, sprich es hat kaum Einfluss auf unsere Blutwerte. Das schädliche LDL-Cholesterin, welches das Herz und die Gefäße belastet, wird größtenteils vom Körper selbst hergestellt und hängt viel mehr von genetischen und epigenetischen (Lebensstil-) Faktoren und Erkrankungen, wie z.B. Stress, Übergewicht und Diabetes ab. Eier sind sogar richtige Nährstoffbomben und gerade in der oftmals eher eiweißarmen Ernährung liefern sie eine tolle Proteinquelle. Auch hier gilt es natürlich auf Qualität zu achten – nicht nur dem Tierwohl, sondern auch deiner Gesundheit zu Liebe.

8. “Lieber 5 kleine Mahlzeiten am Tag als 3 große”

Dieser Behauptung müssen wir auch ganz klar widersprechen! Denn gerade die kleinen Fastenfenster von ca. 4-5h zwischen den Mahlzeiten helfen dabei , den Blutzuckerspiegel zu regulieren und geben dem Verdauungstrakt wertvolle Pausen´zeiten, um sich auch mal um andere Dinge zu kümmern. Gerade für (Prä-)Diabetiker und Übergewichtige gilt die Regel: möglichst wenige Mahlzeiten (2-3 am Tag) zu essen. Doch auch hier gilt es natürlich individuell abzuwägen: Für Leistungssportler oder sehr aktive Menschen, kann es natütlich Sinn machen, die vielen Kalorien, die sie aufnehmen müssen, auf mehrere Portionen zu verteilen- aber für den Großteil der Menschen gilt dies nicht.

9. “Viel Obst hilft beim Abnehmen”

Ein weiterer Punkt, der absolut nicht stimmt und auch nicht zu empfehlen ist. In vielen Obstsorten steckt eine Menge Fruchtzucker und gerade dieser ist schlecht für das Gewicht und die Leber. Wer also eine Menge süßes Obst tagtäglich zu sich nimmt, tut weder seinem Körpergewicht, noch seiner Gesundheit was Gutes. Vielmehr fährt dadurch der Blutzuckerspiegel Achterbahnen, was langsfristig zu Insulinresistenz und kurzfristig zu Energiemangel und Erschöpfung führen kann. Dennoch ist eine handvoll Obst am Tag natürlich eine gute Vitamin- und Mineralstoffquelle! Daher gilt es auch hier auf die richitge Menge zu achten (1-2 Handvoll/Tag) und lieber öfter auch mal zu zuckerarmen Obstsorten, wie z.B. Beeren zurückzugreifen.

10. “Frisch ist besser als tiefgekühlt”

Auch dies ist eine Behauptung, die pauschal nicht richtig ist. Denn oftmals gehen durch lange Transportwege und Lagerungszeiten wichtige Nährstoffe verloren, sodass kaum noch welche in den Lebensmitteln vorhanden sind, wenn wir sie denn endlich auf dem Tisch haben. Wer keinen Zugang oder nicht die Zeit hat, jeden Tag beim Bauern ums Eck frisch einzukaufen, der kann als Alternative guten Gewissens in die Tiefkühlabteilung greifen. Dies gilt vor allem auch im Frühjahr und Winter, wenn in unseren Breitengreraden keine Erntezeit ist. Ein Blick hinten auf die Verpackung lohnt sich trotzdem, denn das Obst und Gemüse sollte sofort nach der Ernte eingefroren worden sein, um den Nährstoffverlust möglichst gering zu halten und im besten Fall auch aus einer biologischen Landwirtschaft stammen.

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Zusammenfassung

Wir hoffen euch mit diesem Blogartikel die Unsichertheit genommen zu haben im Hinblick auf so manch einen Ernährungs-Mythos. Gerade in den heutigen Zeiten ist es leichter denn je irgendwelche Behauptungen zu verbreiten, daher sollte man immer hinterfragen, ob man der Quelle sein vertrauen schenken kann und bei Unsicherheit mal nachprüfen, ob eventuell eine Studie für die Behauptung aufgeführt wurde, aber auch bei Studien solltest du auf das Design und die Institution schauen, welche die Studie durchgeführt oder in Auftrag gegeben hat. Falls dich das Thema Ernährung detail´lierter interessiert oder du eine ganz individuell auf dich abgstimmte Ernährung mit einem echtem Ernährungsexperten erarbeiten möchtest, dann melde dich gerne bei uns für ein kostenloses Beratungsgespräch.

Wir freuen uns auf dich!

Dein INBESTFORM-TEAM

Veröffentlicht von

Mathias Wengert

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